Gebäude
Die Bauakademie wird an ihren ursprünglichen Ort im Herzen der Hauptstadt zurückkehren.
Das Schinkelsche Bauakademie-Gebäude befand sich im historischen Zentrum Berlins, zwischen dem damaligen Stadtschloss (heute Humboldt Forum) und der Friedrichswerderschen Kirche, in Sichtweite des Alten Museums. Die Form und Größe des Gebäudes waren genau auf diese architektonische Umgebung abgestimmt. Nach ihrem Neuaufbau wird die Bauakademie das bestehende Bau-Ensemble wieder ergänzen.
Bauplanung
Als Labor für die Zukunft des Planens und Bauens ist die Bauakademie nachhaltig-klimagerechten Bauweisen und interdisziplinären Forschungsansätzen verpflichtet. Diese Prinzipien wird die Bauakademie auch auf die Planung ihres künftigen Gebäudes am Schinkelplatz übertragen. Sie versteht die Bauplanung als einen Beispielprozess für ein von Beginn an konsequent nachhaltig und digital umgesetztes Bauen.
Programmwettbewerb 2018
Wie soll das künftige Gebäude der Bauakademie genutzt werden? Und welche innenräumlichen Gestaltungen eignen sich dafür am besten? Diese Fragen standen im Mittelpunkt eines Programmwettbewerbs, der 2018 zum Entwurf von Nutzungs- und Raumkonzepten aufrief.
Thinktank „Wettbewerb“
Als erste unter weiteren Initiativen zur Zukunft des Bauens hat die Bauakademie den Thinktank „Wettbewerb“ gegründet, der die Vorgaben für den Neuaufbau ihres Gebäudes entwickelt. Ein interdisziplinäres Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ist zurzeit damit beschäftigt, Nachhaltigkeitsziele wie Energieeffizienz, Klimaneutralität und Ressourcenschonung zu formulieren. Am Ende dieses Prozesses soll ein Realisierungswettbewerb um die Verwirklichung des Gebäudes stehen.
Bürgerwerkstatt
Wie soll das Gebäude der Bauakademie aussehen? Und welche Funktionen soll es erfüllen? Diese Fragen diskutierten Berliner Bürgerinnen und Bürger in zwei Werkstatt-Veranstaltungen, deren Ergebnisse in die Vorgaben für den Architekturwettbewerb einfließen werden.
Fragen und Antworten
Das Grundstück geht voraussichtlich im Sommer 2022 in das Eigentum der Bundesstiftung Bauakademie über. Bis dahin müssen die Voraussetzungen für die Eintragungen in das Grundbuch umgesetzt werden. Im August 2021 hat die Bundesstiftung Bauakademie dem Land Berlin das Gelände nach Verkehrswert für einen vorläufigen Kaufpreis von 19,8 Millionen Euro abgekauft.
Das Grundstück der Bauakademie wurde in den 1990er Jahren vom Bund an das Land Berlin übertragen, das ursprünglich das Projekt selbst realisieren wollte. Im Hauptstadtfinanzierungsvertrag von 2017 wurde geregelt, dass die Bundesstiftung Bauakademie das Grundstück zum vollen Verkehrswert erwerben kann.
Das zukünftige Gebäude orientiert sich gemäß Bebauungsplan in Bezug auf Kubatur und Anzahl der Vollgeschosse an den Originalplänen der Schinkelschen Bauakademie. Ob eine rekonstruierte oder eine neu entworfene Fassade gebaut wird oder ob es zu einer hybriden Lösung kommt, soll im Thinktank „Wettbewerb“ und in einem offenen internationalen Realisierungswettbewerb entschieden werden.
Die Bundesstiftung Bauakademie tritt mit ihrer Arbeit in die Fußstapfen von Karl Friedrich Schinkel als Erneuerer und Visionär. Sie wird in seinem Geist modernste Mittel einsetzen, um ein optimal nutzbares Gebäude zu verwirklichen, das hohen Anforderungen an Energie- und Ressourceneffizienz und Flexibilität gerecht wird.
Wenn das Gebäude steht, wird es ein offener Ort für alle sein, die im Bauwesen tätig sind oder sich dafür interessieren. Vor allem ist das Gebäude als Treffpunkt, Veranstaltungsort und Forschungsstätte geplant. In dem Haus soll es Ausstellungen, Workshops, Tagungen, Gastronomie, Geschäfte und Dienstleistungsangebote geben.
Ziel des Programmwettbewerbs war es, Ideen zu Betrieb und Veranstaltungsformaten zu generieren. Nutzungskonzepte und die dazugehörigen Raumaufteilungen innerhalb des zukünftigen Gebäudes wurden ausgewählt. Auch zur Fassadengestaltung gab es unterschiedliche Ergebnisse. Der Programmwettbewerb diente der Vorbereitung eines späteren Realisierungswettbewerbs.
Ziel des Realisierungswettbewerbs ist die Entscheidung für einen Entwurf zur Umsetzung des Bauvorhabens. Die Regeln eines Wettbewerbs sind im Bundesvergabegesetz bzw. in der Wettbewerbsordnung für Architekten zu finden. Jeder Wettbewerb basiert auf einer Aufgabenbeschreibung, der sogenannten Ausschreibung. Die Ausschreibung gliedert sich in die Verfahrensregeln, die Erläuterung der Bauaufgabe und die Planungsgrundlagen.
Der Deutsche Bundestag beschloss 2016 die „Wiedererrichtung der von Karl Friedrich Schinkel erbauten Bauakademie“. Dieser Beschluss schreibt nicht vor, dass eine exakte Rekonstruktion des ursprünglichen Gebäudes erfolgen muss. Der Begriff „Wiedererrichtung“ hat nachweislich keine eindeutige Bestimmung. Im Baurecht und in der Rechtsprechung ist der Begriff „Wiedererrichtung“ nicht verbindlich definiert. In der Architekturwissenschaft und in der Denkmalpflege wird der Begriff „Wiedererrichtung“ in vielfältigen Bedeutungen verwendet, die originalgetreue, nachahmende, historisierende, interpretierende und schöpferisch eigenständige Rekonstruktionen einschließen. Der Beschluss des Bundestages ist deshalb offen für Entwürfe, die den respektvollen Bezug auf die historische Gestalt des Gebäudes mit zukunftsweisenden Ideen verbinden.