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TiD2 | Digitale Zwillinge von Gebäude und Quartier - Rückschau

Am 22.06.2023 setzte die Bundesstiftung Bauakademie ihre Veranstaltungsreihe „Transformation im Dialog“ mit Schwung fort. In der zweiten digitalen Veranstaltung mit dem Titel „Digitale Zwillinge von Gebäude und Quartier“ gings um Daten, ging es um den Datenaustausch zwischen Gebäude und Quartier.

Der Bausektor steht vor enormen Herausforderungen. Um diese zu meistern, müssen unzählige Faktoren aus vielzähligen Quellen mit hinzugezogen, mit bedacht werden. Eine Aufgabe, die ohne Unterstützung von digitalen Hilfsmitteln nicht zu stemmen sein wird. Digitale Zwillinge, als zentrale Informationsquellen, können hier für Gebäude, aber auch für größere Einheiten wie Quartiere oder Ortschaften, wertvolle Dienste leisten.

Es gibt auch in Deutschland erste Ansätze, die die mit Digitalen Zwillingen verbundenen Möglichkeiten Praxistests zu unterziehen.

Lukas Besser von der vrame consult gmbh und BIM-Manager der Bundesstiftung Bauakademie, diskutierte mit drei Gästen, was sich eine Gebäudeverwaltung von dem Quartier wünscht, aber auch wie Gemeinden an Gebäudedaten gelangen und mit welchen Schwierigkeiten sie dabei umzugehen haben.

Konrad Stuhlmacher, Wissenschaftlicher Referent Digitalisierung im Bauwesen der Bundesstiftung, stellte die Digitalstrategie der Bauakademie vor, legte dabei aber vor allem den Schwerpunkt auf den geplanten Digitalen Zwilling des Gebäudes. Unter dem Motto: „Dank digitalen Zwillingen haben Gebäude und (!) Quartiere viel zu sagen“ stellte er eine Wunschliste auf, was die Bundesstiftung von ihrem Gebäudezwilling erwartet, was sie sich aber auch von einem Quartierszwilling wünscht, der – wenn es nach der Bundesstiftung geht – bald in Angriff genommen wird.

Franziska Albrecht, Madaster, sprach über das Ziel ihrer Organisation, ein großflächiges Kataster von in Gebäuden verbauten Materialien für eine spätere Weiterverwertung aufzubauen. Während dies beim Neubau noch relativ einfach gehen kann (BIM > Madaster), stellt dies beim Bestand – insbesondere bei größeren Gebäudezahlen – die Betreiber vor größere Herausforderungen. Genau hier setzte das Pilotprojekt „Circular-City-Heidelberg“ an, bei dem mithilfe vom „Urban Mining Screener“, einem von EPEA entwickelten Softwareprogramm, die Bestandsaufnahme durch Schätzung vorgenommen wird.

Peter Huss (Stadt Leipzig, Connected Urban Twins) ließ das Online-Publikum einen Blick in die Werkstatt der Stadt Leipzig im Rahmen des Projektes „Connected Urban Twins“ werfen. Bei der Datenerhebung für eine Energetische Quartiersentwicklung müssen recht grundlegende Herausforderungen gemeistert werden. Z. B fehlen Daten oder sie lassen sich nicht (genau) zuordnen, da die unterschiedlichen Datenquellen unterschiedliche, also nicht standardisierte Bezugsparameter benutzen. Peter Huss plädierte in diesem Zusammenhang für die Einführung einer eindeutigen Gebäude-ID wie dies beispielsweise bereits in der Schweiz praktiziert wird.

In der anschließenden Diskussionsrunde drehte sich viel um notwendige Standards für einen funktionierenden Datenaustausch. Es ging um Daten in den Digitalen Zwillingen, wobei es sich nicht um eine einmalige Datenaufnahme handeln sollte, sondern um einen regelmäßigen Vorgang: Den Lebenszyklus von Gebäuden, die Entwicklungen in Quartieren sollten als Prozesse verstanden werden, die eine kontinuierliche Pflege des Datenbestandes bedingen.

Verfolgen Sie die gegebenen Impulse und die komplette Diskussion im mitgeschnittenen Video.

Die Reihe der digitalen Fachgespräche „Transformation im Dialog“ geht weiter! Die Anmeldung zu den zwei weiteren Veranstaltungen in diesem Jahr ist hier möglich.

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