Ich bin einverstanden, dass Matomo zur Nutzungsanalyse verwendet wird. Ihre IP-Adresse wird anonymisiert und es werden keine Cookies gesetzt. Die Einwilligung können Sie jederzeit widerrufen.
Weitere Informationen in unserer Datenschutzerklärung und in
unserem Impressum.

Aktuelles

TiD 12 | Open Data Bau – Rückschau

Am 2. April 2025 fand der Transformationsdialog zum Thema „Open Data Bau“ unter folgender Fragestellung statt: „Wie kann Open Data im Bauwesen dazu beitragen, Bauprozesse transparenter und effizienter zu gestalten und Innovationen zu fördern?“

Die Videodokumentation der Veranstaltung finden Sie auf unserem YouTube-Kanal.

Mit dabei waren: 

Dr. Oliver Heidinger, Präsident und Betriebsleiter des Landesbetriebs Information und Technik des Landes Nordrhein-Westfalen (IT.NRW)

Dr. Stefan Höffken, Leiter Smart City, Tegel Projekt GmbH 

Prof. Daniel Mondino, Professor für digitales integriertes Prozessmanagement – Planen, HafenCity Universität Hamburg

Barbara Post-Argomand, Leiterin IT der Gebäudewirtschaft, Stadt Köln

Moderation: Kai Dolata | Begrüßung: Prof. Dr. Guido Spars

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden für die wertvollen Impulse und die engagierte Diskussion. Die Erkenntnisse aus diesem Austausch werden in die weitere Arbeit der Bundesstiftung Bauakademie einfließen.

Im Transformationsdialog „Open Data Bau“ haben wir uns gefragt, ob die aktuellen gesetzlichen Regeln und Strukturen für offene Verwaltungsdaten auch für die ganze Bau-Wertschöpfungskette passen. Die Antwort darauf ist nicht einfach. Doch betrachtet man die von Oliver Heidinger von IT.NRW aufgezählten technischen und regulativen Rahmenbedingungen, die dem Bundesland Nordrhein-Westfalen für die Bereitstellung von Geoinformationen und anderen hoheitlich gesammelten Daten zur Verfügung stehen, kann man daraus durchaus Ableitungen für den Baubereich ziehen. 

Die Entwicklungsgesellschaft Tegel Projekt GmbH wendet diese Prinzipien nach den Ausführungen von Stefan Höffken bereits an. Die Entwicklungsphase des ca. 500 ha großen Areals setzt voll auf Open-Data-Strukturen. So zahlen erfasste Umwelt-Monitoring-Daten des Berliner Senats auf das Schwammstadt-Konzept des Gesamtprojekts ein. Gleichzeitig bereitet Tegel Projekt GmbH auch die Bestandsdaten der vorhandenen Infrastruktur so auf, dass die zur Veröffentlichung vorgesehenen Informationen als Open-Data-Sätze bereitgestellt werden können. Die Entscheidung, was veröffentlicht werden kann, hat im Wesentlichen mit Sicherheitsaspekten zu tun.

Hierin lag auch der Fokus des Impulses von Barbara Post-Argomand von der Gebäudewirtschaft Köln. Die Stadt arbeitet bereits seit Jahrzehnten mit digitalen Facilitymanagement-Tools, kann verwaltungsübergreifend Informationen verlustfrei austauschen und bereitet sicherheitsunkritische Daten für das Datenportal der Stadt auf. So hat jeder die Möglichkeit, über ein digitales Stadtmodell Daten abzurufen und für den eigenen Weitergebrauch zu verarbeiten.

Daniel Mondino von der HCU Hamburg hat dafür plädiert, dass bei der Sammlung von digitalen Daten die Verhältnismäßigkeit zwischen Aufwand und Nutzen über einen gesellschaftlichen Diskurs verhandelt werden sollte. In Bezug auf Bauvorhaben und Digitale Zwillinge von Gebäuden stellte er die berechtigte Frage, ob es wirklich notwendig ist, von Anfang an jedes Detail digital vorliegen zu haben oder erst einmal konkrete Anwendungsfälle zu nehmen, deren gesellschaftlicher Mehrwert auf der Hand liegt. Als Beispiel wurden Brandschutzreglements genannt, zu denen u.a. auch digitale Informationen zu Fluchtwegen, Rauchmeldern, Brandabschnitte etc. aus einem digitalen Gebäudemodell an die zuständigen Behörden übermittelt werden könnten.

Open Data im Allgemeinen und im Bauwesen sind weiterhin geprägt von Datenschutzdiskussionen und fehlenden Standardisierungen. OpenBIM mit seinem entwickelten IFC-Standard stellt hierfür die Weichen und definiert auch Zugriffsrechte und -rollen. Alle waren sich einig: Die technische Infrastruktur gibt es – sie ist auch trotz der starken US-IT-Anbieter datensouverän. Was aber fehlt, sind klare Aufträge und genug Geld.